tagesablauf

Das Freispiel

Im schöpferischen, phantasievollen Spiel können die Kinder zum Ausdruck bringen, was sie bewegt. Die ausschließlich natürlichen Spielmaterialien regen in ihrer Vielseitigkeit die Kreativität und die Sinne der Kinder an. Ein lebendiges Gestalten im Spiel fördert und unterstützt die Entwicklung der Beweglichkeit im Denken und Handeln, die im späteren Leben zum Tragen kommt.

Das tätige Vorbild der Kindergärtnerin regt die Kinder zur Nachahmung an. Ihre zielgerichtete Arbeit veranlaßt die Kinder in ein eigenes selbstgeschaffenes, konzentriertes Spiel einzutauchen. Nach dem Freispiel wird gemeinsam aufgeräumt, so dass für die Kinder die ursprüngliche Ordnung wiederhergestellt ist.

Der Reigen

Der rhythmisch-musikalische Teil wird durch gemeinsames Singen und Handgestenspiele eingeleitet. Im anschließenden Reigen sind Nachahmung und Wiederholung von großer Bedeutung. Aus Versen und Liedern stellen wir einen Reigen zusammen, der sich thematisch überwiegend an den Jahres-und Festeszeiten orientiert. Die Reigen spielen wir täglich über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. Wesentlich ist die Bewegung im Raum, die dem natürlichen Bewegungsdrang des kleinen Kindes entspricht. Hier erfährt es Polaritäten wie schnell und langsam, oben und unten, laut und leise, enges Zusammenrücken und weites Auseinanderströmen. Die Kinder nehmen die geführten Gesten der Kindergärtnerin wahr und ahmen diese ihrem Alter entsprechend nach. Bewegungen und Gesten der Kinder werden nicht durch Korrekturen der Pädagoginnen beeinflusst, vielmehr soll die Freude an der Vielfalt der Bewegungen im Vordergrund stehen.  Mit dem letzten Lied des Reigens ziehen die Kinder Hand in Hand an die Frühstückstafel.

Im Anschluß spielen die Kinder draußen im Garten, bauen Sandburgen und Bretterhäuschen oder haben Freude am Seilspringen und Stelzenlaufen. So üben sie spielend Grobmotorik, Gleichgewichtssinn und Ausdauer.

Der Abschlußkreis

Das freie Erzählen einer rhythmischen Geschichte oder eines Märchens beschließt den Vormittag. Häufig verwandeln wir die erzählten Geschichten in kleine Puppenspiele, die dann auch nur aus den Materialien aufgebaut sind, die den Kindern ebenfalls zum Spielen zur Verfügung stehen.

Manchmal kann dann morgens im Freispiel beobachtet werden, wie die Kinder eigene Puppenspiele aufbauen und vorführen. Nach dem Abschlußkreis verabschieden sich die halbtags betreuten Kinder.

Das Malen mit Aquarellfarben

Das Malen mit  Wasserfarben ist eine schöne Möglichkeit, den Kindern die Farben intensiv erlebbar zu machen. Wir malen mit pflanzlichen Farben auf nassem Papier. Hierzu bedarf es keiner Themenstellung. Allein aus den Grundfarben Gelb, Rot, Blau entstehen die schönsten Farbkompositionen. Wir malen ein Mal wöchentlich oder auch in Blockepochen.

Die Eurythmie

Einmal wöchentlich kommt eine Eurythmistin in den Kindergarten. Die Eurythmie ist eine von Rudolf Steiner eingeführte Bewegungskunst, die Sprache in künstlerische Bewegung umsetzt. Für das kleine Kind werden die Bewegungsformen einfach nachvollziehbar gehalten und in kleine Geschichten eingekleidet. In dieser Form sprechen sie das Kind, in der ersten Jahrsiebt angemessenen Weise, in seiner Ganzheit an. Die Eurythmie wirkt heilsam auf die gesamte Entwicklung des Menschen und trägt zur Stärkung seiner Lebenskräfte bei.

Das Plastizieren mit Bienenwachsknete

Diese Knetmasse hat die Eigenart, erst formbar zu sein, wenn sie warm und weich geknetet worden ist. Dann sind auch die Hände der Kinder angenehm warm und gut durchblutet. Wohltuend auf die Sinne wirkt auch der leichte Duft von Bienenwachs. Das Plastizieren findet zumeist während des Freispiels seinen Platz.

Das Malen mit Wachsmalblöcken

Ein hoher Bienenwachsanteil zeichnet auch die Wachsblöcke aus, mit denen die Kinder malen. Auch hierbei stellen wir keine Themen. Kinder bringen das zu Papier, was in ihnen lebt. Wir fordern die Kinder nicht zum Zeichnen auf und hängen auch keine Kinderzeichnungen an die Wand, weil beim kleinen Kind allein der Prozeß bedeutend ist, und weniger das fertige Produkt. Dieses spiegelt vor allen Dingen die momentane Stimmungslage und den allgemeinen körperlichen und seelischen Entwicklungsstand des Kindes wieder.

Das Musizieren

Das musikalische Element in unserer Erziehung zieht sich durch den ganzen Tagesablauf. Jeder Teil wird duch ein kleines Lied eingeleitet und abgeschlossen. Auch manche Tätigkeiten im Freispiel werden von Liedern begleitet.

Das Instrument, welches unseren Kindern zur Verfügung steht und auch von ihnen sehr geliebt wird, ist die Kantele, ein einfaches, leierähnliches Saiteninstrument. Der zarte Klang dieses Instruments und die pentatonische Stimmung bewirken eine stets harmonische Melodienfolge.

Die Feste im Jahreskreis

Das Kindergartenjahr findet seine Höhepunkte in den christlichen Jahresfesten. Im Reigen, den Liedern und Geschichten wird das jahreszeitliche Geschehen aufgegriffen und die Stimmung von Festen wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten wiedergespiegelt. Die ernsthafte Auseinandersetzung der Kindergärtnerin mit den Inhalten dieser Feste kommt in ihrer Haltung zum Ausdruck. Unser Kindergarten ist nicht konfessionell gebunden, aber christliche Grundwerte wie Ehrfurcht, Dankbarkeit und Nächstenliebe werden vom Kinde erfahren. So beten wir z. B. vor dem Frühstück und danken anschließend für die Mahlzeit. Die Symbole, die jede Festeszeit begleiten, finden ihren Platz auf unserem Jahreszeitentisch, den auch Früchte der Jahreszeit und entsprechende Mitbringsel der Kinder schmücken. Unsere öffentlichen Veranstaltungen und Feste kündigen wir auf unserer Website an. Sie sind herzlich eingeladen !

Elternarbeit

Die Arbeit im Waldorfkindergarten ist geprägt durch das Zusammenwirken von Erziehern und Eltern. So sind wir z. B. bei der Instandhaltung des Kindergartens auf die tatkräftige Mithilfe der Eltern angewiesen. In Vorträgen, Elternabenden und durch praktische Arbeiten informieren wir über die pädagogischen Hintergründe unserer Arbeit. Regelmäßige Gruppenelternabende und Hausbesuche bieten Möglichkeiten zum Austausch. Für das Wohl des Kindes ist es wichtig, dass die Erziehung von Kindergarten und Elternhaus möglichst übereinstimmt. Da das Kind im ersten Jahrsiebt seine Umwelt allein durch tätiges Miterleben ergreifen und begreifen lernt, setzen wir in unserem Kindergarten keine Medien wie z. B. Hörspiele, Videos etc. ein. Wir sind im Kindergarten darum bemüht, den Kindern eine häusliche, harmonische Umgebung zu schaffen, denn lebendiges menschliches Miteinander ist keinesfalls durch Technik zu ersetzen.

Die Mahlzeiten

Die Mahlzeiten in unserem Kindergarten werden aus vollwertigen Lebensmitteln in Demeter- oder Bio-Qualität zubereitet. Das Frühstück wird während der Freispielzeit aus gekochtem Getreide und frischem Obst zusammengestellt. Jedem Wochentag ist eine Getreidesorte zugeordnet, so dass sich daraus ein Frühstücksplan ergibt, der sich jede Woche wiederholt. So bekommen die Kinder ein Frühstück angeboten, das ihnen schmeckt, gesund und nahrhaft ist und zumeist auch von Kindern mit Lebensmittelallergien gut vertragen wird.

Anschließend gehen wir zum gemeinsamen  Zähneputzen in den Waschraum.

Zum Mittagessen bieten wir den Kindern eine vegetarische Mahlzeit und einen Nachtisch an.

Die Mahlzeiten werden grundsätzlich gemeinsam eingenommen. Eine ruhige, entspannte Atmosphäre unterstützt die gesunde, leibliche Entwicklung der kleinen Kinder.

Impressionen aus dem Tagesablauf